biologische Zahnmedizin
Umwelt-Zahnmedizin
Ganzheitliche Zahnmedizin
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Der Einfluss von toten Zähnen, Zahnkrankheiten, Füllungen und Implantaten auf Lupus Erythematodes wird unterschätzt. Erfahren Sie mehr über die Zusammenhänge und neue Ansätze in der Therapie und Behandlung.
Lupus erythematodes (engl. lupus erythematosus) ist eine systemische Autoimmunerkrankung, d.h. das körpereigene Immunsystem ist fehlreguliert: Es richtet sich gegen gesunde, körpereigene Zellen. Dadurch werden Organe geschädigt.
Bei dieser Krankheit handelt es sich um eine sogenannte „Kollagenose“, eine Bindegewebserkrankung aus dem rheumatischen Formenkreis. Diese kann in zwei verschiedenen Formen auftreten:
1. Der kutane Lupus erythematodes ist eine entzündlich-degenerative Erkrankung der Haut. Als Symptom tritt i.d.R. die typische „Schmetterlingsröte“ im Gesicht auf, welche die Diagnose vereinfacht. Auch Ausschläge der Haut sind möglich.
2. Für den systemischen Lupus erythematodes gibt es keine sicheren und dazugehörigen Haupt-Symptome. Es handelt sich hierbei um eine entzündlich-degenerative systemische Krankheit, bei der verschiedenste Organe betroffen sein können. Je nach Organbefall kommt es zu verschiedensten Symptomen wie z.B.
Für die Krankheit spielen sowohl eine genetische Anlage (Prädisposition), als auch innere und äußere Auslöser eine Rolle, wobei die inneren Auslöser u.a. körperlicher oder mentaler Stress, Entzündungen (Infektionen), Hormone und Hormonveränderungen sein können.
Damit kommt bei den inneren Auslösern die Zahnmedizin mit ihren chronisch-entzündlichen, chronisch-toxischen und hormonaktiven Einflüssen eine größere Rolle zu als vielfach angenommen: Nach unserer Erfahrung sind die immunologisch relevantesten Mitursachen aus der Zahnmedizin
Bei Belastungen durch Metalle denkt jeder Therapeut zuerst an Amalgam (Bild 1). Nicht ganz zu Unrecht, denn es ist vielfach bewiesen, dass während der gesamten Tragezeit im Mund die Inhaltsstoffe aus den Amalgamfüllungen an den Organismus abgegeben werden. Diese sind vor allem Quecksilber, Silber und Zinn – Schwermetalle, die umweltmedizinisch als sehr gefährlich einzustufen sind.
Quecksilber, der Hauptbestandteil von Amalgam, ist das giftigste nichtradioaktive Element. Es wirkt 10 x giftiger auf die Nervenzellen als Blei und 3 x giftiger als Arsen oder Cadmium. Die Anzahl der wissenschaftlichen Studien über die allgemeine Toxizität von Amalgam ist erdrückend.
Abb.1: Amalgam-Füllungen
Die krank machenden Folgen dieser stetigen, unterschwelligen Quecksilber-Vergiftung sind unter anderem:
Quecksilber kann ferner die räumliche Struktur von Körperproteinen so verändern, dass der Organismus sein eigenes Eiweiß nicht mehr erkennt und es als körperfremd angreift. So können Autoimmun-Erkrankungen mit verschiedensten Symptomen entstehen:
… um nur einige systemische Wirkungen zu benennen.
Weitere Informationen zu Amalgamsanierung und -ausleitung.
Die Zahnmedizin arbeitet heute vielfach mit Legierungen in verschiedenster Zusammensetzung. Prinzipiell gibt es kein Metall, das unter Mundbedingungen absolut korrosionsstabil ist, was bedeutet, dass jedes Metall im Mund innerhalb eines bestimmten Zeitraums sich zu einem minimalen Grad zersetzt mit potenziell entzündlichen und toxischen Wirkungen.
Toxische Effekte entstehen dabei durch Funktionseinschränkungen
Wegen der entzündlichen Wirkung generell und der strukturverändernden Wirkung von korrodierenden Metallen an körpereigenen Proteinen können prinzipiell alle dentalen Metalle Auslöser eines Lupus erythematodes sein.
Implantate bestehen in der Regel aus dem Werkstoff Titan. Dieses unedle Metall gilt in der Medizin als gut verträglich und unbedenklich. Für die Symptome eines Lupus erythematodes müssen jedoch vor allem die subtoxisch-entzündlichen Wirkungen durch korrodierende Implantate Beachtung finden.
Es ist erwiesen, dass metallische Titan-Implantate im Knochen korrodieren. Bei Betroffenen konnten überdurchschnittlich hohe Titanbelastungen im Implantat-tragenden Kieferknochen nebst hohen Titanwerten in den zugehörigen regionalen Lymphknoten, der ersten Filterstation des Organismus, nachgewiesen werden.
Korrodiertes Titan kann nach unserer Meinung bei entsprechender genetischer Anlage, genauso wie andere Metalle,
hervorrufen, und damit Auslöser für Lupus erythematodes Schübe sein.
Körpereigenes, vitales Eiweiß wird in unserem Körper vielfach durch Wasserstoffbrückenbindungen in seiner räumlichen Struktur gehalten.
Schon in den 1990er-Jahren hat Yiamouyiannis beschrieben, dass Fluoride so reaktionsfähig seien, dass sie biologische Wasserstoff-Brücken-Bindungen auflösen könnten und so die räumliche Stabilität des körpereigenen Eiweißes verändern. Die so entstehenden Variationen können so nachhaltig sein, dass der Körper irgendwann sein eigenes Eiweiß nicht mehr als solches erkennen kann und dieses als körperfremd autoagressiv angreift – ein Vorgang, wie er bei der Krankheit des Lupus erythematodes stattfindet.
Insofern scheint es uns nicht abwegig zu sein, Fluoride als Mitauslöser eines Lupus erythematodes in Erwägung zu ziehen.
In der Zahnmedizin werden Kunststoffe in der Prophylaxe (Fissurenversiegelung), in der Füllungstherapie (oft auch als Amalgam-Ersatz), in der Kieferorthopädie (zum Befestigen von Multibandapparaturen oder auch für herausnehmbare Spangen), in der Prothetik (zum Ersatz von fehlenden Zähnen und zur Verblendung von Zahnkronen) und in der Implantologie (als Titanersatz) verwendet.
Die Kunststoffe können prinzipiell hormonale Wirkung entfalten. So ist ein Bestandteil des Bis-G(D)MA (Methacrylate) das Bisphenol A. Dieses kann sich an die Östrogen-Rezeptoren der Zellen binden und eine östrogenähnliche Reaktion im Organismus hervorrufen. Bezüglich weiterer systemisch-hormoneller Wirkungen von Kunststoffen besteht dringender Forschungsbedarf.
Blockieren Kunststoffe die Wasserstoffbrückenbindung von Proteinen, so kann sich auch hier die räumliche Struktur dieser verändern. Soweit, dass der Organismus sein eigenes Protein nicht mehr erkennt und als körperfremd angreift (gleicher Mechanismus wie bei Amalgam oder Fluoriden).
Sowohl durch die hormonähnliche Wirkung, als auch durch die Veränderung von Eiweiß-Strukturen können dentale Kunststoffe bei entsprechender Veranlagung als externe Faktoren für einen Lupus erythematodes Schub mitverantwortlich sein.
Weitere Informationen zu Kunststoffen in der Zahnmedizin.
Jeder nervtote Zahn ist eine Mehrfachbelastung für das Immunsystem. Das Hauptproblem bildet dabei das Wurzelkanalsystem, das sich wie ein Tannenbaum durch den gesamten Zahn zieht (Abb. 2). Egal mit welcher Methode und wie sehr sich der Zahnarzt bemüht – nur die Zentralkanäle können erreicht werden.
So verbleiben in den feinen Verzweigungen Reste der ehemaligen Zahnpulpa, und zwar in nicht unerheblichen Mengen. Diese Reste des ehemaligen Zahnnervs sind nekrotisierende organische Gewebe, die sich zu Mercaptan und Thioäther (Leichengifte) abbauen, welches permanent in Minidosen an den Organismus abgegeben wird. Diese hochtoxischen Belastungen können entzündlich auf das Immunsystem wirken.
Als weiterer immunologischer Belastungsfaktor aus wurzelbehandelten Zähnen ist die permanente Infektion durch Bakterien aus dem Wurzelkanalsystem zu benennen.
Es gilt als erwiesen, dass jeder nervtote Zahn bakteriell überwiegend mit Anaerobiern infiziert ist.
Diese Bakterien finden im nicht mehr durchbluteten, nekrotisierenden Kanalsystem ideale Bedingungen.
Ein nervtoter Zahn ist somit eine stetige Infektionsquelle und ein stetiger Entzündungsfaktor für den Organismus und somit ein möglicher Auslöser für einen Lupus erythematodes.
Abb.2: Das Wurzelkanal-System im Zahn
Diese Knochen-Nekrosen können prinzipiell in jedem Kieferareal vorkommen. Nach den Erfahrungen aus unserer Praxis treten sie überwiegend in folgenden Bereichen auf,
Es handelt sich um eine lokale Entzündung im Kieferknochen, ohne die sonst typischen Entzündungszeichen wie Schmerz, Rötung oder erhöhte Temperatur. Sie bleiben deshalb in der Regel symptomlos und meist unerkannt.
Der Entzündungsbezirk ist mit den herkömmlichen zahnärztlichen Röntgenverfahren nur schwer zu erkennen (Abb. 3). Zum sicheren Nachweis bedarf es einer digitalen Volumen-Tomografie (DVT) oder Magnetresonanz.
Bild 3: Mit einer herkömmlichen Röntgenaufnahme (Bild) kaum zu diagnostizierende chronische Osteolyse im Weisheitszahnbereich
Immunologisch sind in den Arealen einer chronischen Osteolyse u. a. die Entzündungsmediatoren RANTES nachzuweisen. Somit scheint die chronische Osteolyse eine chronisch-unterschwellige, nicht von selbst ausheilbare Entzündung („silent-inflammation“) und damit ein externer Auslöser eines Lupus erythematodes zu sein.
Bei der Parodontitis marginalis handelt es sich um eine Erkrankung durch bakterielle, gramnegative Anaerobier. Diese wirken bei Betroffenen in der Regel primär chronisch entzündlich.
Parodontale Entzündungsfaktoren mit permanenter Ausschüttung von Entzündungsmediatoren können somit externe Auslöser für einen Lupus erythematodes sein.
Weitere Informationen zur Therapie von Parodontose.
Lupus erythematodes ist eine Erkrankung aus dem rheumatischen Formenkreis. Die Symptome können sehr unterschiedlich sein und betreffen meist die Haut. Auch Rheuma ist ein häufiges Symptom dieser Krankheit. Die Erkrankung als solche gilt als nicht heilbar.
Die Therapie des Lupus erythematodes zielt darauf ab, eine Verschlimmerung der Krankheit und deren Folgeschäden sowie die mit der Krankheit verbundenen Einschränkungen zu verhindern oder zu vermindern. Ein wesentlicher Aspekt der Therapie ist die Prävention von Krankheitsschüben.
Mit-Ursachen von Krankheitsschüben sind innere und äußere Faktoren, wobei u.a. die Vermeidung von Infektionen (Entzündungen) und hormonelle Faktoren eine Rolle spielen.
Das Immunsystem von Betroffenen kann durch
entlastet und unterstützt werden.
Die Prognose von Krankheitsschüben bei Lupus erythematodes wird nach unserer Ansicht umso günstiger, je weniger Belastungen aus den vorgenannten Immunstressoren vorhanden sind, was bedeutet, dass betroffene Patienten durch entsprechende zahnmedizinische Behandlungen in eine deutlich günstigere Ausgangslage kommen können.
Somit ist eine diesbezügliche schonende Eliminationstherapie bei der Diagnose „Lupus“ als Präventionsbehandlung immer sinnvoll. Wissen über die ganzheitlich-systemischen Zusammenhänge und eine Zahnsanierung nach den Kriterien der Umwelt-Zahnmedizin sind bei der Therapie zwingende Voraussetzung.
Dr. Johanna Graf & Dr. Karlheinz Graf